In der heutigen Arbeitswelt, in der qualifizierte Fachkräfte rar sind, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Hier kommt Employer Branding ins Spiel.
Der Begriff Employer Branding bezeichnet die Strategie zur Positionierung eines Unternehmens als Arbeitgeber. Ziel ist es, ein positives und authentisches Bild des Unternehmens als Arbeitgeber zu schaffen, um Talente anzuziehen, zu binden und zu motivieren.
Employer Branding ist also eng mit Recruiting verbunden, geht aber darüber hinaus. Es geht darum, eine langfristige Beziehung zu potenziellen und aktuellen Mitarbeitern aufzubauen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem diese sich wohlfühlen und ihre Fähigkeiten voll entfalten können.
Bestandteile und Tools des Employer Branding
Ein effektives Employer Branding besteht aus mehreren Komponenten und nutzt diverse Tools:
1. Arbeitgebermarke
Die Basis des Employer Branding ist die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke. Diese sollte die Unternehmenswerte, Kultur und Mission klar widerspiegeln. Eine authentische und konsistente Arbeitgebermarke zieht die richtigen Kandidaten an.
2. Karriereseite
Eine gut gestaltete Karriereseite ist ein wichtiges Werkzeug. Sie sollte nicht nur aktuelle Stellenangebote enthalten, sondern auch Informationen zur Unternehmenskultur, Mitarbeitergeschichten und Karrierewege bieten. Videos und Testimonials von Mitarbeitern können die Attraktivität zusätzlich erhöhen.
3. Social Media
Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram spielen eine entscheidende Rolle im Employer Branding. Durch regelmäßige Beiträge, Einblicke in den Arbeitsalltag und Interaktionen mit interessierten Followern können Unternehmen ihre Arbeitgebermarke stärken und Zielgruppe umfassender erreichen.
4. Mitarbeiterbewertungen
Websites wie kununu und Glassdoor bieten potenziellen Mitarbeitern Einblicke in die Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur. Positive Bewertungen und authentische Erfahrungsberichte sind daher essenziell für ein starkes Employer Branding.
5. Internes Branding
Das Employer Branding sollte nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirken. Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Botschafter. Maßnahmen wie Mitarbeiterentwicklung, Wertschätzung und ein angenehmes Arbeitsumfeld fördern die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.
6. Influencer
Sind die eigenen Mitarbeiter zufrieden und bereit, dies auch nach außen zu kommunizieren, können die Mitarbeiter als Influencer auftreten. Möglichkeiten reichen von kurzen Mitarbeiterzitaten auf der Karriereseite bis hin zu Videoauftritten auf Youtube oder anderen Social Media Plattformen.
Employer Branding vom Profi: Vor- und Nachteile
Die Beauftragung einer externen Agentur für Employer Branding kann für viele Unternehmen eine attraktive Option sein. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile:
Vorteile von externem Employer Branding
- Expertise: Externe Dienstleister wie Medienagenturen bringen spezialisiertes Wissen und Erfahrung mit zur Entwicklung einer effektiven Employer-Branding-Strategie.
- Effizienz: Dienstleister arbeiten oft schneller und effizienter, da sie bewährte Methoden und Tools einsetzen.
- Kreativität: Durch die externe Perspektive und die Erfahrung mit verschiedenen Unternehmen können Dienstleister kreative und innovative Lösungen bieten.
- Objektivität: Externe Experten können ein realistisches, glaubwürdiges Bild des Unternehmens als Arbeitgeber vermitteln.

Nachteile von externem Employer Branding
- Kontrolle: Unternehmen haben weniger direkte Kontrolle über den Prozess und müssen sich darauf verlassen, dass der Dienstleister ihre Unternehmenskultur und Vision versteht und entsprechend umsetzt.
- Kosten: Die Beauftragung eines Dienstleisters kann eine kostspielige Investition sein.
- Abhängigkeit: Eine langfristige Abhängigkeit von externen Dienstleistern kann entstehen, wenn interne Kompetenzen nicht parallel aufgebaut werden.
Fazit: Employer Branding ist ein Muss für Unternehmen
Employer Branding ist in 2024 für Unternehmen jeder Größe von entscheidender Bedeutung, um im Wettbewerb um die Mangelware Fachkräfte zu bestehen. Ob Unternehmen Employer Branding selbst machen oder einen Profi beauftragen, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Unternehmens ab. Wichtig ist, dass Employer Branding als langfristige Strategie verstanden wird.
Die interne Umsetzung ermöglicht mehr Kontrolle und eine tiefere Einbindung in die Unternehmenskultur, erfordert jedoch Zeit und die Bereitschaft, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Externe Dienstleister bieten hingegen Expertise sowie Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit verschiedensten Unternehmen und somit einen objektiveren Blick mit neuen, kreativen Ansätzen.
Letztendlich kann eine Kombination beider Ansätze – die interne Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke, unterstützt durch die Expertise externer Dienstleister – der Schlüssel zum Erfolg sein. So können Unternehmen sicherstellen, dass sie authentisch und attraktiv für potenzielle und aktuelle Mitarbeiter bleiben, während sie von den neuesten Trends und bewährten Praktiken im Employer Branding profitieren.